"...ihre kühnen Figuren des Herzschwungs..."
Auszüge aus den Duineser Elegien von Rainer Maria Rilke
Eurythmie-Klang-Perfomance
von Diana-Maria Sagvosdkina: Eurythmie, Lena Sutor-Wernich: Gesang, Marco Bindelli: Klavier
Wir haben aus den Duineser Elegien die Stellen zusammengestellt, die zu dem Thema Herz sich finden ließen und diese eurythmisch, gesanglich und mit dem Klavier umgesetzt.
Es sind 25 Stellen, die erste ist das Herz des Engel und dann folgen durch die 10 Elegien 24 Stellen, die zu Beginn des Programmes mit dem Tierkreis eurythmisch einmal hin, vom Widder zum Fisch, und einmal zurück in kurzer Version dargestellt werden. Dann folgt ein Durchgang mit 7 plus 5 Stellen in einem Planetendurchgang bis zur Erde.
Durch Improvisation erhält jeder Abend eine einzigartige Ausgestaltung. Die Improvisationen werden vom Publikum durch das Zuhören und Zusehen künstlerisch mitbeeinflusst.
Wir haben zwei weitere Variationen des Programmes: bei der zweiten Version haben wir Sprache, Eurythmie, Gesang und Klanginstrumente , bei der dritten Sprache, Eurythmie Klavier und Klanginstrumente.
(Bild von Gundula Kientzler-Röhm)
Die Herzstellen:
- (Die erste Elegie ) es nähme einer mich plötzlich ans Herz: (Sonne)
- die Nacht, ...welche dem einzelnen Herzen mühsam bevorsteht. …. (Widder)
- Höre, mein Herz, wie sonst nur Heilige hörten: (Stier)
- (Die zweite Elegie ) hoch aufschlagend erschlüg uns das eigene Herz. (Zwilling)
- neue, warme, entgehende Welle des Herzens-; (Krebs)
- Denn das eigene Herz übersteigt uns noch immer wie jene. (Löwe)
- (Die dritte Elegie ) zwar du erschrakst ihm das Herz (Jungfrau)
- dein heimliches Herz (Waage)
- aus deinem Herzen voll Zuflucht.... (Skorpion)
- lichtgrün sein Herz stand. (Schütze)
- (Die vierte Elegie ) Wer saß nicht bang vor seines Herzens Vorhang? (Steinbock)
- (Die fünfte Elegie ) ... des immer trabenden Herzens (Wassermann)
- Wo, o wo ist der Ort - ich trag ihn im Herzen -, (Fische)
- ihre kühnen, hohen Figuren des Herzschwungs, (N-Fische)
- (Die sechste Elegie ) in der Fülle des Herzens, (M-Wassermann)
- hoch von dem Herzrand, klagend, (L-Steinbock)
- ... jeder ihn meinende Herzschlag, (K-Schütze)
- (Die siebente Elegie ) und nicht nur ein einzelnes Herz sei, (S-Skorpion)
- des Herzens, Verschwendung (C-Waage)
- (Die neunte Elegie ) zur &Umml;bung des Herzens, (B-Jungfrau)
- im sprachlosen Herzen. (T-Löwe)
- im Zwischen den Hämmern besteht unser Herz, (F-Krebs)
- im unsichtbarn Herzen verwandeln (H-Zwilling)
- Überzähliges Dasein entspringt mir im Herzen. (R-Stier)
- (Die zehnte Elegie ) den klar geschlagenen Hämmern des Herzens (W-Widder)
über die Duineser Elegien
die Duineser Elegien
Kurzbiographie
Diana-Maria Sagvosdkina
: Eurythmie
Foto © Oliver Röckle
Lena Sutor-Wernich: Mezzosopran/Alt
geboren in Heidelberg, seit 2011 als freiberufliche Konzertsängerin und Gesangspädagogin im In- und Ausland tätig sowie seit der Spielzeit 2012/13 im Staatsopernchor Stuttgart zu hören und zu sehen.
Lena Sutor-Wernich studierte von 2007 bis 2011 Konzert- und Operngesang sowie Gesangspädagogik an der Musikhochschule Freiburg bei Prof. Angela Nick.
Meisterkurse u.a. bei René Jacobs, Helmut Deutsch, Angelika Luz, Anne Rosing-Schow sowie private Studien bei Elisabeth Glauser, Kurt Widmer und Susana Eken gaben ihr weitere wichtige Impulse auf ihrem Weg als Sängerin und Musikerin.
Nach ihrem Gesangsstudium studierte sie von 2011 bis 2012 Eurythmie am Eurythmeum Stuttgart, um die Verbindungen und Schnittstellen zwischen Gesang und Eurythmie als "sichtbarem Gesang" bzw. "sichtbarer Sprache" zu erkunden und den Körper als Instrument tiefer und weiter zu ergreifen. Dieses Anliegen ist nach wie vor in ihrem künstlerischen Tun präsent, so auch in ihrer Zusammenarbeit mit Diana-Maria Sagvosdkina.
Lena Sutor-Wernich liebt die vielfältigen Möglichkeiten im künstlerischen, musikalischen und stimmlichen Schaffen.
Sie begeistert sich gleichermaßen für authentisches Musiktheater und romantisches Kunstlied wie für Werke des 20. und 21. Jahrhunderts und für experimentelle Grenzgänge in der Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Künsten.
Seit 2019 als Solistin am Staatstheater Darmstadt engagiert.
www.lenasutorwernich.de
Marco Bindelli: Klavier, Oboe
Marco Bindelli, Musiker, Seminarleiter.
Geboren 1963 in Völklingen, Saarland. Studium der Musik an der Hochschule für Musik in Saarbrücken von 1980-84. Erweiterte musikalische Studien bei Peter Michael Rhiem an der Freien Hochschule für Waldorfpädagogik in Stuttgart 1987/88. 1988/89 vertiefendes Grundstudium der Anthroposphie am anthroposophischen Studienseminar bei Frank Teichmann, ebenfalls in Stuttgart. Anschließ end Unterrichtstätigkeit in den den Fächern Musik und Einführung in die Anthroposophie am Studienseminiar, am Eurythmeum Stuttgart, der Eugen Kolisko Akademie und am Freien Jugendseminar.
Seit 1990 zahlreiche Konzerte, Kurse, Vorträge und Reisen im In- und Ausland.
Seit 1998 Leiter des Kammerchores Cantiqua Nova.
Seit 1999 Beratungstätigkeit im Bereich persönlicher Entwicklungsfragen in verschiedenen Unternehmen.
Seit 2002 Leitung des Freien Jugendseminars.
Freies Jugendseminar, Stuttgart
Rainer Maria Rilke
1875
geboren in Prag am 4. Dezember
als René Karl Wilhelm Johann Josef Maria Rilke
als Sohn von Josef, einem Beamten der Eisenbahngesellschaft, und Sophie, Tochter eines Fabrikanten und Kaiserlichen Rats, geboren
1882 – 1885
Besuch einer deutschen klösterlichen Volksschule in Prag
1884
Trennung der Eltern; René bleibt bei seiner Mutter
1886
Eintritt in die Militärunterrealschule in St. Pölten
1890
Versetzung an die Militäroberschule nach Mährisch-Weißkirchen
1891
Sein erstes Gedicht erscheint in einer Zeitung; Abbruch der militärischen Laufbahn
1892
Rückkehr nach Prag
1894
Erste Buchveröffentlichung: Leben und Lieder
1895
Abitur in Prag;
Inskription an der Prager Universität für Kunst- und Literaturgeschichte und Philosophie Veröffentlichung von „Larenopfer“
1896
Umzug nach München
1897
Bekanntschaft von Lou Andreas-Salomé
1899 -1900
Er bereist zwei Mal Russland
1901
Künstlerkolonie Worpswede bei Bremen
28. April: Heirat mit Clara Westhoff
12. Dezember: Geburt der Tochter Ruth
1902
Reise nach Paris, wo er die Bekanntschaft des Bildhauers Auguste Rodin macht
1905
Rilke arbeitet kurzfristig als Sekretär für Rodin
1906
14. März: Tod des Vaters
Mai: Rodin entlässt Rilke
1903 – 1912
Rilke unternimmt unzählige Reisen nach Italien, Schweden, Dänemark, Afrika und Spanien; Trennung von seiner Frau Clara
1912
Duineser Elegien entstehen auf Schloss Duino der Fürstin Maria von Thurn Taxis
1916
Anfang bis Ende Januar: Felddienst in der österreichischen Armee, bis zu seiner Entlassung im Juni im Kriegsarchiv tätig
1921
Rilke wird endlich sesshaft und bezieht Schloss Muzot im Wallis in der Schweiz
1926
Rilke stirbt am 29. Dezember infolge einer Leukämieerkrankung in Valmont
1927
2. Januar: Rilke wird wunschgemäß an der Kirche zu Raron (Schweiz) bestattet
www.rilke.de