...gen Unverklungen...I & II
Was geschah ? Der Stein trat aus dem Berge.
Wer erwachte ? Du und ich.
Sprache,Sprache. Mit-Stern.Neben-Erde.
Ärmer. Offen. Heimatlich
Wohin gings ? Gen Unverklungen.
Mit dem Stein gings, mit uns zwein.
Herz und Herz. Zu schwer befunden.
Schwerer werden. Leichter sein.
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Hommage I à Paul Celan & Hommage II à Paul Celan
Hommage à Paul Celan "...gen Unverklungen...I & II"
Fotos von Boris Wiechulla,
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Hommage I à
Paul Celan
mit Radierungen von Gisèle Celan-Lestrange
Musik von Erhard Karkoschka, Shigeru Kan-no, Juan Maria Solare, Jean Kleeb, Heinz Hollinger, Carl Bergstrøm-Nielsen
Studio für BewegungsChiffren
Bewegung: Diana-Maria Sagvosdkina, Sprache: Günther Arnulf, Musik: Shigeru Kan-no
Aquarell von Maria Delija
Paul Celan
eigentlich Paul Antschel,
am 23.1.1920 in Czernowitz/Bukowina geboren,
am 20.4.1970 in Paris gestorben (Freitod).
"Das Gedicht kann, da es ja eine Erscheinungsform der Sprache und damit seinem Wesen
nach dialogisch ist, eine Flaschenpost sein, aufgegeben in dem - gewiß nicht immer
hoffnungsstarken - Glauben, sie könnte irgendwo und irgendwann an Land gespült werden,
an Herzland vielleicht. Gedichte sind auch in dieser Weise unterwegs: sie halten auf etwas
zu."
Paul Celan
Wir können vielleicht sogar sagen, das in Deutschland wieder unbefangen Gedichte möglich sind, weil Celan mit seinem poetischen Werk unserer Befangenheit eine Sprache gegeben hat, die brüderlich vernommen und nachgesprochen werden kann. Wir sehen darin, jenseits aller vordergründigen Ästhetik, nicht nur eine moralische und politische Handlung, sondern den Ausdruck einer fast messianischen Stellvertretung, die nach der Katharsis dieser Gedichte, wenn man sie beklommen gelesen hat, vielleicht Unbefangenheit wieder möglich macht, auf Grund von Celan.
Harald Weinrich,DIE ZEIT
Celans Lyrik hat die Distinktion und Größe einer Sprachkunst, die nichts als Dasein aussagt, erlittenes, verlorenes und wieder entdecktes Dasein: ein Vorgang, der in jedem Gedicht neu zu leisten ist. Das ist kein ungestümer, aber ein von Geduld und Schwermut und Zartheit getragener Prozeß der Wortfindung.
Karl Krolow
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Programm
Corona
Die Pole
Fadensonnen
Psalm, Klangschale
Celan Phantasie für Klavier von Erhard Karkoschka
Mandorla, Kabstraktion / Juan Maria Solare
Zähle die Mandeln
Als uns das Weiße, Regenstab, jüdisches Lied
Stehen, im Schatten
Ich kenne Dich, Winchmore Hill / Juan Maria Solare
Die Liebe
Erblinde
Wo ich mich
Wie Du
Du warst
Einmal, der Tod
Es wird
Steinschlag
Carl Bergstrøm-Nielsen New Year/ Heinz Hollinger aus: Elis, I
Engführung
Improvisation von Shigeru Kan-no
Fadensonnen
Cello-Einsatz, Cellostück von Shigeru Kan-no
Ortswechsel
Was geschah
Nachts
Was es an Sternen
Highgate
Einmal
Tenebrae,
Musik zu Tenebrae von Jean Kleeb für Klavier
Sprich auch du
aus: Sieben Bildern eines Engel in den Trümmern von Jean Kleeb
Fadensonnen
Die Pole
Änderungen Vorbehalten
Presse
Celan Pur in Göttingen
"...gen Unverklungen..." Hommage à Paul Celan mit Neuer Musik von Erhard Karkoschka, Shigeru Kan-no, Jean Kleeb, Heinz Hollinger, Carl Bergstrøm-Nielsen Bewegungsperformance Diana-Maria Sagvosdkina, Sprecher: Günther Arnulf Musik: Shigeru Kan-no 12.Januar 2002, 20 Uhr Freie Waldorfschule Göttingen:
Celan Pur in Göttingen
Wer am 12.1.02 den Saal der Freien Waldorfschule Göttingen betrat,sah zunächst im Bühnenhintergrund das ausdrucksvoll-nachdenkliche Gesicht Paul Celans auf einer großen Leinwand. Wer war dieser Mann? Was hatte er in seiner Dichtung mitzuteilen? War nicht eine ausschließliche Hommage a Paul Celan eine überforderung des Publikums?
Der Abend selbst gab eine überraschende Antwort. Nach einer kurzen Einführung in das Leben Celans und den Quellort seiner Dichtung entfaltete sich, durch die sich steigernde Interaktion zwischen der Eurythmistin D. M. Sagvosdkina und dem Schauspieler und Sprecher Günther Arnulf ein Geschehen, das die Wort-Chiffren Celans immer mehr enthüllen und erlebbar machen konnte. Gleichzeitig waren die Radierungen von Gisele Celan-Lestrange, die sie zu den Gedichten Celans gemalt hatte, im Hintergrund zu sehen.Sie verstärkten den Gesamteindruck, den Sprache und Bewegung hinterließen.
Zu den Höhepunkten des Abends gehörte die "Engführung", daß große Schlußgedicht des Bandes "Sprachgitter", daß die Thematik des Klageliedes "Tenebrae" fortsetzt,aber auch die eigens zu Tenebrae komponierte Musik von Jean Kleeb, die Celan-Phantasie von Erhard Karkoschka, wie auch die ausgezeichneten eigenen Kompositionen des Pianisten und Komponisten Shigeru Kan-no. Die Bewegungschiffren der Diana Maria Sagvostkina, ganz aus den Quellen der Eurythmie geschöpft, aber über die klassische Form weit hinausgreifend, hielten,wie die Wort-Chiffren Celans,auf etwas Offenes zu, auf Herzland vielleicht, auf ein ansprechbares Du.Meines zumindest haben sie erreicht.
Auftakt/2002
Programmfolge
"...gen Unverklungen..."
Hommage II
à Paul Celan
Peter Ruzicka
Corona
Fadensonnen
Wolfgang Rihm Fadensonnen
Psalm Klangschale
Mandorla Regenstab
Zähle die Mandeln
Erhard Karkoschka Als uns das Weiße
Stehen, im Schatten
Wolfgang Rihm Stehen im Schatten
Was geschah
Erhard Karkoschka Erblinde
Erhard Karkoschka Wie Du
Engführung
Shigeru Kan-no Improvisation
Fadensonnen
Tenebrae
"Wiegenlied", Erhard Karkoschka
Wortaufschüttung
Grabschrift, Erhard Karkoschka
Weggebeizt
Celan Phantasie, Erhard Karkoschka
mit Nachts
und Einmal
Änderungen Vorbehalten
Bewegungsperformance mit Diana-Maria Sagvosdkina und CD Einspielung
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"...gen Unverklungen..." Hommage à Paul Celan mit Neuer Musik von Erhard Karkoschka u.a.
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Änderungen Vorbehalten